Die großen, namhaften Hersteller von Handys und Smartphones konzentrieren sich meist auf die Entwicklung und das Marketing. Die eigentliche Herstellung der Geräte wird dagegen größtenteils an Lieferanten abgegeben.
Der mit Abstand größte Auftragszulieferer ist Foxconn. Das Unternehmen gehört weltweit zu den größten und mitarbeiterstärksten privaten Arbeitgebern der Welt. Weitere große Lieferanten der Branche, beispielsweise Salcomp, Pegatron oder Flextronics, haben ebenfalls Umsätze von mehreren Milliarden US- Dollar und beschäftigen Zehntausende, teilweise sogar Hunderttausende Menschen. Andere Zulieferer dagegen sind klein und beschränken sich auf einzelne Bauteile. Daher sagt die Rangfolge der größten Markenhersteller von Mobiltelefonen und Smartphones wenig darüber aus, wer die meisten Menschen in der Branche beschäftigt. Weltmarktführer unter den Markenherstellern war auch im Jahr 2020 wieder Samsung, doch der Konzern verliert Marktanteile, vor allem an chinesische Hersteller.
Der größte Teil der Elektronikproduktion findet inzwischen in Asien statt, allen voran in China. Auch deutsche Elektronikfirmen beziehen Teilkomponenten häufig aus dem asiatischen Raum. In der Herstellung von Elektronik bzw. Elektronikkomponenten sind dabei nicht-regelhafte Arbeitsverhältnisse üblich. Untersuchungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in China, Japan, Malaysia, Mexiko und Ungarn haben ergeben, dass Leiharbeit in Spitzenzeiten bis zu 80 oder 90 Prozent der Produktionsarbeiter*innen in der Elektronikbranche betrifft. Ein großes Problem stellen auch überlange Arbeitszeiten dar. So werden immer wieder Arbeitswochen von 60 Stunden und mehr dokumentiert, die, bei den sich wiederholenden, monotonen Tätigkeiten, eine gesundheitliche Belastung darstellen. Eine wesentliche Rolle beim Zwang zu Überstunden spielt, dass Elektronikfirmen großen Druck auf die Produktionsfirmen ausüben, indem sie die Fertigung bestimmter Modelle in einem engen Zeitrahmen und mit niedrigen Preisvorgaben fordern. Auf die Anforderung zu „Just-in-Time“-Lieferungen reagieren die Produktionsbetriebe wiederum mit der Auslagerung (Outsourcing) der Fertigung von Teilkomponenten und geben den Zeit- und Kostendruck an breite Netze von Subunternehmern weiter.
Niedrige Löhne, Zwang zu Überstunden und die Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter*innen treten meist zusammen auf. Beim Erhitzen, Begasen mit Metallbeschichtungen, Lackieren und (Laser-)Schneiden können giftige Chemikalien und Materialstaub freigesetzt werden, vor denen Arbeiter*innen oft unzureichend geschützt sind. Aus der Produktion von Handys sind immer wieder Berichte über Schikane durch Vorgesetzte und die Verhinderung gewerkschaftlichen Engagements bekannt. Berichte von Suiziden chinesischer Fabrikarbeiter*innen erschütterten in den vergangenen Jahren die Öffentlichkeit. Erkenntnisse aus Feldstudien legen nahe, dass die schlechten Arbeitsbedingungen zur psychischen Belastung dieser Arbeiter*innen beigetragen haben.